Im Restaurant

Unser erstes indisches Essen

Kaum landen wir auf dem Flughafen in Mumbai, schauen wir uns auch schon nach einem Restaurant um. Es ist 8:00 Uhr morgens und wir haben Hunger. Direkt vor dem Flughafen gibt es einen kleinen Foodcourt, in dem es leckere Speisen gibt, allerdings sind wir auch etwas überfordert und können uns einfach nicht entscheiden. Am Nebentisch sitzt eine indische Familie mit ihrem kleinen Sohn und schmaust bereits - Dosa (siehe Bild) wie sich später herausstellen wird. Sie lächeln uns an und fragen Sophie, ob sie nicht probieren möchte und zeigen ihr außerdem, wie man hier in Indien isst. Anschließend fällt uns die Entscheidung leicht und wir holen uns ein Dosa Masala.

Einfach ein toller erster Eindruck von Indien.



Mittagessen - ein alltägliches Erlebnis

Auf unserer Tour halten wir in einem kleinen Lokal, in dem es keine Touristen gibt, weshalb die Kellnerinnen auch etwas unruhig sind. Wir holen uns ein Thali (wohlgemerkt eine Portion für uns drei), Thali ist Reis sowie mehrere Schälchen mit Gemüse und Saucen und stoppen die Kellner schon, bevor sie uns die gewohnten Riesenportionen Reis auftun.

Wir tasten uns an jede einzelne Sauce heran und testen, insbesondere auch wegen Sophie, die sich zwar schon an die indische Schärfe gewöhnt hat, jedoch nicht an die Schärfe Keralas.

Währenddessen bestellt ein Herr (oder eine Familie, oder ...) neben uns das gleiche Gericht, zusätzlich mit Salat und einer großen Portion Fleisch, welches sogleich in Windeseile mit der Hand vermengt und verspeist wird. Und obwohl seine einzelne Portion größer als unsere gemeinsame Portion ist, leert sich sein Teller in den nächsten Minuten.

Und wir? Wir sind noch mitten am Schmecken, Gucken und Staunen, was stets zur Beunruhigung der Kellner führt. Dadurch, dass wir soooo langsam essen, kommen die Kellner, einer nach der anderen, immer wieder zu uns und fragen, ob auch alles in Ordnung sei. Sie verstehen nicht, warum wir so langsam essen und vermuten wohl, dass es uns nicht schmeckt. Lachend beruhigen wir sie ein ums andere Mal ...

Während unser Tischnachbar schon bezahlt und sich die Hände gewaschen hat (in jedem Restaurant gibt es in der Ecke Waschbecken, was natürlich sinnvoll ist) und der Tisch schon lange wieder besetzt ist, essen wir immer noch.

Da sitzen wir nun, teilen uns zu dritt ein einziges Gericht, was wir dann auch noch langsam essen, benutzen Servietten, haben keine Handys neben dem Teller zu liegen ... und dann essen wir nicht einmal auf. Nein, wir haben wohl noch nie aufgegessen, auch, wenn das indische Essen wirklich absolut lecker ist, doch für uns leider auch zu viel.

Kellner und auch Gäste kommen kurz zu uns, um zu erfahren, woher wir kommen, wie lange wir durch Indien reisen und strahlen uns glücklich an.



Reinigung der Tische

Zwischendurch beobachten wir immer wieder das Reinigungsritual: Glasreiniger mit Desinfektionsmittel wird auf dem Tisch gegeben, mit dem Fensterwischer verteilt und dann werden Reinigungsmittel und alle Speisereste mittels des Wischers auf ein Tablett oder in einen Eimer geschoben.



Rechnung Teil 1

Irgendwann bestellt Sophie dann die Rechnung, rechnet stets nach und bezahlt. Ja natürlich, dass macht eigentlich der Mann, doch Sophie übt sich in Mathematik. Mit dieser Erklärung geben sich alle Kellner zufrieden, denn ihr Erstaunen und ihre Augen sind angesichts dieser Aktion groß.

Apropos Rechnung: Es ist stets eine "Überraschung", denn wir zahlen, inklusive leckerer frisch gepresster Säfte, keine 4€, wofür wir in Panama gerade mal ein Wasser bekommen hätten.)

Und dann werden wir von Kellnern und einigen Gästen herzlich und lachend verabschiedet.



Rechnung Teil 2

Kleine Episoden bei der Rechnung: Wir bekommen eine total falsche Rechnung dreimal Lime Soda bestellt, abgerechnet werden zehn sowie 2 andere Gerichte. Der Preis könnte in etwa so stimmen, doch wir geben dem Kellner die Rechnung zur Kontrolle ... und bekommen sie gleich darauf zurück, mit genau den gleichen Angaben und einfach mal einer niedrigeren Summe. Nun denn.



3x Reis

In Kochi sitzen wir am Meer und bestellen wir ein leckeres vegetarisches Curry mit Reis sowie ein Parata vorweg, da wir wirklich Hunger haben. Nach 10min kommt der Kellner und erklärt uns, dass das Curry heute nicht verfügbar ist. Okay, wir wollen noch einmal die Speisekarte sehen, doch zuerst das Parata. Wo es bleibt? Hmm, wie vorweg? Ja, wir hatten zwischendurch schon nachgefragt, zumal wir die einzigen Gäste sind.

Der Kellner bringt die Speisekarte und bleibt auf unsere Bestellung wartend neben uns stehen. Nein, erst Parata und wir schauen in Ruhe, was wir nun essen. Der Chef kommt, wir erklären alles zum vierten Mal.

Nach einer Weile kommt dann auch tatsächlich das Parata ... und eine Minute später der Reis.

Für den Kellner ist es schwierig zu verstehen, warum wir Reis bestellt haben und jetzt aber keinen wollen, sondern erst später. Der Chef kommt, erfasst die Situation und bei ihm geben wir nun unsere neue Bestellung auf.

Das Parata ist schon lange aufgegessen und dann kommen die Gerichte. Allerdings mit dem Reis von vorhin, der nun natürlich kalt ist. Also das Gemüse mit dem Teller abdecken und nacheinander drei verschiedenen Kellnern erklären, dass wir heißen Reis möchten. Der Chef versteht unsren Wunsch dann auch.

Wir warten erneut, fragen nach unserem Reis (in jeder Küche steht hier ein Riesentopf voller Reis, den man nur in die Schüssel geben muss), da sonst das Gemüse ja kalt ist. Der Reis kommt. Allerdings noch immer nicht die Teller und ja, das Besteck fehlt auch noch immer. So langsam verzweifeln und verhungern wir ... und einige Minuten später können wir endlich essen. Was für ein Kampf.

Und was für ein absolut schlechter Service heute. Der Fluch des zweiten Besuchs im gleichen Restaurant.