Das ist das Schönste für uns in Cartagena...

Auch das gehört zum Reisen dazu

In der Nacht, bevor wir nach Cartagena weiterfahren, übergibt sich Sophie ununterbrochen: der Reis vom Abendessen, in altem Öl gekocht.


Morgens fahren wir mit Juan, unserem Taxifahrer, dann in Richtung Cartagena (6 Stunden Taxifahrt) und hoffen nur, dass Sophie alles gut verkraftet. Doch Juan setzt er uns noch 2 Stunden ab und übergibt uns seinem Kumpel. Ja, er fährt uns bis ans Ziel, übergibt uns aber nach weiteren 1,5 Stunden wieder an einen Kumpel. (Zum Glück haben wir nicht -wie gefordert- gleich zu Beginn einer Fahrt bezahlt und Gott sei Dank kam unser Gepäck auch stets mit.)

So fahren wir 6 Stunden durch viele total vermüllte Ortschaften, durch absolut ärmliche Dörfer und finden plötzlich Kolumbien überhaupt nicht mehr schön.


In Cartagena endlich angekommen, freuen wir uns auf die wunderschöne Wohnung die wir über Airbnb gebucht haben. Doch welch ein Graus, Anne und Sophie steigen nicht mal aus dem Auto, während Heike tapfer das Gebäude betritt, versucht, aus der Buchung rauszukommen und anschließend entsetzt ein Zimmer im nahegelegenen Hotel bucht. Wo bekommen die Vermieter bloß ihre schönen Fotos und ausgezeichneten Superbewertungen her?


Sophie geht es immer noch schlecht und uns mittlerweile nun auch, angesichts dieses Tages. Im Nachbarhotel bleiben wir für zwei Nächte und nutzen diese zur Erholung und (mal wieder) für die Hotelsuche. Geschafft, unser neues Hotel ist schön, wenn auch teuer, tut einfach nur gut und hat einen hervorragenden Service,


Und Cartagena? Die Stadt ist für uns alles andere als die „Perle der Karibik“ als die sie im Netz bezeichnet wird.


So sieht es überall aus: Meer, schmaler Strand bzw. Sandstreifen mit Plastikstühlen und Sonnenschirmen bestückt, die Hauptstraße, auf der ununterbrochen gefahren, gehupt, geknattert wird und dann die Hochhäuser.

Hochhäuser wohin auch unser Auge reicht, etliche Luxushotels und ansonsten viele heruntergekommene Gebäude, fast immer Hotels und Apartments.

Karibik und Karibikflair? Weit gefehlt!


Die Innenstadt Cartagenas ist klein, niedlich, schön bunt und besteht aus Cafés (die, bis auf zwei Ausnahmen, nur schlechten Kaffee anbieten), Restaurants, Hotels und Juwelieren. Und egal, wo wir hinkommen, überall ist es laut.


Und die Woche geht weiter so: Sophie liegt noch einen Tag flach und ist dann wieder fit und fröhlich.


Es gibt Ärger mit dem hiesigen Airbnb- Vermieter, der sich dann doch weigert, alles zu stornieren. Letztendlich klappt es aber dann doch.


Zwischendurch ärgern wir uns noch mal mit einem ehemaligen airbnb- Vermieter rum, der die versprochener Rückzahlung ebenfalls nicht vornehmen will.


Und stolpern von einem schlechten Café ins nächste…


Dann wollen wir auch unseren dritten und letzten großen Samsonite- Koffer heimschicken und sitzen die halbe Nacht an der Zollerklärung. Als wir endlich die Bestellung absenden wollen, kommt der nächste Schreck: Der Koffer muss in einer Box verschickt werden. So ein Riesenkoffer? Nein, das schaffen wir nicht.

Also wechseln wir doch zu DHL, zahlen gleich mal das Doppelte, sitzen wieder an den Formularen … und feiern dann die Kofferabholung mit einem köstlichen Eis.


Aber die Woche ist noch nicht zu Ende:

Annes Ohren verstopfen beim Duschen (Oder liegt es vielleicht an dem eiskalten Duschwasser, dass es hier im Norden nur gibt?) Und so verbringt Anne einen Vormittag beim Arzt (1 Stunde Taxifahrt für 6 km hin, 30 Minuten beim Arzt, 1 Stunde für die Taxifahrt zurück).


Wie gut, dass das Hotel einen Pool hat, indem Sophie sich vergnügen kann und wie gut, dass wir eine tolle Eisdiele gefunden haben, in der wir uns alle erholen können.


Und wie gut, dass wir spanisch sprechen; sonst wären wir hier total aufgeschmissen.


Heute ist Samstag, und wir sind glücklich:

Sophie ist wieder fit.

Wir sind in einem Hotel mit ausgezeichnetem Service.

Airbnb ist eingeschaltet.

Anne kann wieder hören und somit auch fliegen.

Der Koffer ist verschickt.

Puhhhhh …


Und morgen früh geht es weiter nach Panama. Wir freuen uns so sehr.


Wir haben das Beste aus dieser Woche gemacht und achten stets darauf, dass Sophie nicht zu kurz kommt.


Und ja, so etwas erlebt man bei Pauschalreisen wohl nicht, doch wir lieben unsere Art zu reisen. Und werden immer was zu erzählen haben…