Kochstunde Chapati

Vorgestern wollten wir uns am Obststand, neben Passionfrucht, noch Kekse kaufen, doch es gab keine. Die Inhaberin bot uns dafür Chapatis an, diese Teigfladen sind einfach lecker.


Heute wollten wir diese noch einmal kaufen, doch sie waren schon alle. Und was geschah? Wie überall auf der Insel unterhielten wir uns dann mit Kari, der Besitzerin, also mit 8 Händen und 8 Füßen und ausreichend Gesten. Kurzentschlossen fragte sie uns, wie viele Chapatis wir denn essen mögen. Drei, für jede von uns eine, dann sind wir wirklich satt.

Sie schickte nach ihrer Tochter, die Mehl, Salz holte, eine andere nach Margarine und es ging los: Wir durften zuschauen, wie ihre Tochter Adima den Teig zubereitete (Mehl, Salz, Margarine und Wasser), ausrollte und zu einer Chapati formte. Währenddessen erzählte uns Kari, dass sie 6 Kinder hat, jeden Morgen um 5.00 Uhr anfängt 20 Chapatis zuzubereiten, denn zwischen 6.00 und 8.00 Uhr kommen die Käufer. Auch wenn die Zubereitung einfach aussieht, braucht man doch gewisse Armkraft zum Kneten und Ausrollen.

Tagsüber wartet sie dann auf Obst- und Gemüsekäufer und verdient mit alledem nicht viel Geld. (Ein Chapati kostete vorgestern für uns 500 TZS, 21 Cent, und für die Dorfbewohner garantiert viel weniger. Und auch das Obst und Gemüse sind ja sehr preiswert.)


Die Zubereitung dauerte doch etwas länger, so dass wir ausreichend Zeit hatten, um Hunderte von Fotos zu machen, sowohl von der Kochstelle als auch von der Dorfstraße, auf der einfach immer etwas - für uns Interessantes - los ist.


Und dann durften wir schlemmen.